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Abschiedsbrief von Oberkirchenrat Johannes Dantine (+)

Beitrag vom 26.08.2024

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Foto: Adalbert Krims

Im Gedenken an den vor 25 Jahren verstorbenen Oberkirchenrat Johannes Dantine veröffentlichen wir seinen Abschiedsbrief. Er scheint heute mindestens so aktuell zu sein, wie im Jahre 1999.

An meine Kirche!

Ich erlaube mir, diesen Brief, von dem ich hoffe, dass er nie abgeschickt wird, jedenfalls nicht so bald, mit dieser Anrede zu beginnen. Denn in dieser Kirche bin ich aufgewachsen, für sie habe ich gearbeitet mit meiner ganzen Gestaltungs- und Kritikfähigkeit, sie habe ich geliebt, mit aller Leidenschaft und allem Zorn, für sie habe ich manche Nachtstunde gearbeitet und mich schließlich auch zu Tode geraucht. Und das, obwohl ich nur zu gut weiß, dass es nicht um die Kirche geht, sondern um das Reich Gottes, dass die Kirche nur ein Vehikel ist, die Botschaft von Gottes grenzenloser Menschenliebe weiterzugeben in Wort und Tat.
Ich möchte mich von ihr verabschieden einer Art Testament.

Kirche ist creatura verbi, sie lebt von Predigt, die sie zuerst selbst hört, die sie hält. Es ist vieles andere auch wichtig. Aber die Predigt ist ihr Um und Auf, ihr, d.i. vor allem die evangelische Kirche. Darum hat sie alles daran zu setzen, das Wort Gottes recht zu verstehen, alles, d.h. alle Fähigkeiten, die Gott den Menschen gegeben hat, alles Wissen und Verstehen, das sich die Menschen erworben haben, ist in den Dienst dieser Erkenntnis zu stellen. Evangelische Kirche hat kein Gnadengut, kein Glaubensgut, das sie zu verwalten hätte, das sie austeilt oder auch verweigert. Sie hat auch nicht die Wahrheit. Sie hat nur das Hören und das Fragen. Sie hat keine fertigen Antworten, sie hat keine Antworten, die sie einmal gelernt hat, um sie beliebig weiterzugeben
Kirche kommt darum nicht umhin, immer und intensiv Theologie zu betreiben, kritisch ihr Reden zu überprüfen, verständnisvoll weiter zu fragen. Darum legt evangelische Kirche notwendigerweise so großen Nachdruck auf die wissenschaftliche Theologie.

Es gibt notwendigerweise überall, auch in unserer Kirche, einen weiten Fächer unterschiedlicher Meinungen und Strömungen. Das ist notwendig, um sich gegenseitig zu fordern und zu korrigieren. Und natürlich gibt es auf allen Seiten auch extreme Einseitigkeiten, die in einer evangelischen Kirche keinen Platz haben, und ich betone auf allen Seiten. Aber gerade darum appelliere ich nachdrücklich an alle, aufeinander zu hören, das Zuhören nicht zu verlernen, und nie, wirklich nie sich als Papst seiner eigenen Meinung zu verstehen.

In der modernen Welt ist alles sehr kompliziert, diesen weisen Satz hat ein leider zu wenig geschätzter Bundeskanzler ausgesprochen. Die Versuchung ist groß, sich die Welt einfacher zu machen, durch einfache Antworten. Aber die einfachen Antworten sind alle falsch. Außer die Antworten, die aus einer sancta simplicitas kommen, aber da besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen Vereinfachung und der sancta simplicitas. Die Menschen zeichnen im Übrigen auch keine geraden Linien, nur krumme, und sie sind liebenswert, weil Gott sie liebt, wie sie sind, weil Gott auch auf krummen Linien gerade schreibt.

Die Kirche geht neuen Zeiten entgegen, das ist zunächst eine Platitüde. Sie geht aber nur richtig, wenn sie mutig die Änderungen ins Auge fasst und sie annimmt. Die Kirche ist nicht berufen, zu behalten, was sie hat, was sie ist, als Institution u.s.w., sondern auf das Gottesreich zuzugehen, sich zu verändern. Ecclesia semper reformanda est. Ich appelliere daher für Phantasie und Bereitschaft, die notwendigen Änderungen durchzuführen, freilich klug und nicht überhastet, aber energisch. „Es wird allezeit eine Kirche geben ...“ (CA VII), aber nicht die, die jetzt ist. Das Vertrauen darauf kann die Bereitschaft zur Änderung fördern und erhalten.

Damit ich nicht falsch verstanden werde: Zum Verständnis der Kirche auf dem Pilgerweg zum Reich Gottes gehört auch die Anwartschaft für die Armen, das politische Engagement für soziale und ökologische Gerechtigkeit in Frieden. Es ist impliziert. Ich wünsche dieser Kirche, den Weg zu gehen, auf den sie gerufen ist, ohne Selbstabsicherung, ohne auf Erfolge zu schielen. Nichts anderes also zu tun, als zu versuchen, ihrem Herrn Jesus Christus treu zu bleiben.
Johannes Dantine, Wien, 27. März 1999

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