Pfarrer:innen verstehen nix vom Leben:
Sie stehen mitten drin? Sind verheiratet mit einem christlich gesinnten Menschen? Sie sind Mitglied in der Evangelischen Kirche? Sie interessieren sich für das Wort Gottes und ein Theologiestudium? Sofern Sie die gestellten Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, dann können Sie Pfarrer:in werden.
Die Voraussetzung also, in der Evangelischen Kirche als Pfarrer:in zu arbeiten, erfordert geschlechtsunabhängig und ebenso unabhängig vom Familienstand das fachtheologische Diplomstudium oder Masterstudium an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Uni Wien. Der Abschluss und die Anerkennung durch den Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich schafft die Grundvoraussetzung für den weiteren Weg in eine der Pfarrgemeinden der Steiermark.
Im Anschluss an das Studium wird das Lehrvikariat – ein befristetes Ausbildungsdienstverhältnis mit einer Dauer von 24 Monaten – absolviert. Nach erfolgreichem Abschluss des Lehrvikariats setzen die nunmehr Vikar:in Genannten die Ausbildung als Pfarramtskandidat:in fort. Diese Ausbildungszeit wiederum umfasst zwölf Monate. Am Ende des fundierten Weges ist eine Prüfung zu absolvieren.
Einmal Pfarrer:in – immer Pfarrer:in?
Mit der sogenannten Ordination beruft die Evangelische Kirche A.B. Absolvent:innen des Ausbildungsweges in das geistliche Amt. Die Ordination ist widerruflich, sie verleiht somit keinen unveränderlichen Charakter. Nach erfolgter Ordination allerdings können sich ausgebildete Pfarrer:innen um eine Stelle in einer Pfarrgemeinde bewerben. Die Übertragung einer Pfarrstelle erfolgt in der Regel durch Wahl der Pfarrgemeinde für eine Amtsperiode von zwölf Jahren. Eine Wiederwahl ist zulässig.